Das Abendmahl – Das Mahl des Neuen Bundes
(Kurzfassung)

Das Abendmahl – Das Mahl des Neuen Bundes (Kurzfassung) von Dr. Martin Zahn

Ein Mahl zur Feier eines Bündnisses gab es auch schon im Alten Testament. Nach einer kurzen Betrachtung hierzu beschreiben wir den Ablauf von Jesu letztem Passahmahl; denn hierin hat unser Abendmahl seinen Ursprung. Anschließend betrachten wir dessen Bedeutung und beantworten ein paar Fragen zur heutigen Praxis.

Denn das Abendmahl ist das Bündnismahl des Neuen Bundes, mit dem der Neue Bund bekräftigt wird. Jesus möchte uns beim Mahl begegnen und wir können eine tiefere Offenbarung darüber bekommen, daß er den Preis für unsere Schuld und unsere Krankheiten bezahlt hat. Wir nehmen das Abendmahl in Gottes Gegenwart ein und erinnern uns in Dankbarkeit daran, daß Jesus für uns gelitten hat.

 

Bündnismahle im Alten Testament

Gott machte einen Bund mit dem kinderlosen Abram (1. Mo. 15) und versprach ihm, daß seine Abkömmlinge unzählbar sein werden (1. Mo. 15, 5). Bevor aber seine Frau schwanger wurde, kam es zu einem Bündnismahl (1. Mo. 18, 1–10), bei dem Abraham mit drei hochrangigen Repräsentanten Gottes aß.

Auch der mosaische Bund wurde mit einem Mahl bekräftigt. Mose und einige von den Ältesten Israels aßen und tranken und sahen dabei Gott (2. Mo. 24, 9–11). Sie sahen nicht Jahwe, unseren Vater im Himmel, denn sonst wären sie gestorben (2. Mo. 33, 20); sie sahen Jesus.

 

Jesu letztes Passahmahl

Nach jüdischem Brauch ist der Ablauf des Mahls zu Beginn des Passahfestes detailliert geregelt. Wir stellen hier nur die wichtigsten Punkte im Zusammenhang mit dem Abendmahl dar. Es gibt drei Matzen, also ungesäuerte Fladenbrote, die unseren Himmlischen Vater, seinen Sohn Jesus und den Heiligen Geist symbolisieren. Die mittlere Matze (Jesus) wird in zwei Teile gebrochen; das symbolisiert die Tötung Jesu. Das größere Stück wird eingewickelt und versteckt, das sogenannte Afikoman; das symbolisiert, daß Jesus in leinene Tücher eingewickelt und ins Grab gelegt wurde. Das Passahlamm wird mit bitteren Kräutern gegessen; die bitteren Kräuter symbolisieren Jesu Leiden. Als Nachspeise ißt man das Afikoman, das man vorher wieder auswickelt; das symbolisiert Jesu Auferstehung. Dieses ist genau das Brot, das Jesus seinen Jüngern mit den Worten reichte „Nehmt, eßt! Das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; dies tut zu meinem Gedächtnis!“ (1. Kor. 11, 24).

Im Verlaufe der Mahlfeier werden mehrere Kelche mit Wein geleert: vor dem Sättigungsmahl die ersten beiden Kelche, nach dem Essen des Afikomans der dritte, der Kelch der Erlösung. Dieser wird bis zum Überlaufen gefüllt und symbolisiert so Erlösung im Übermaß. Jesus reichte diesen Kelch mit den Worten „Trinkt alle daraus! Denn das ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden“ (Mt. 26, 27+28).

Zum Abschluß des Mahls wird ein Lobgesang angestimmt (Ps. 113118).

Graphik / Grafik / Diagramm zum Ablauf des Passahmahls / Abendmahls; Kelch / Kelche der Aussonderung (Heiligung), Befreiung (Errettung), Erlösung, Annahme; Matzen, Mazzen, Afikoman

 

Was bedeutet das Abendmahl für uns?

Dadurch daß wir das Abendmahl feiern, verkündigen wir den Tod Jesu (1. Kor. 11, 26) und haben Anteil an seinen Leiden (1. Kor. 10, 16).

Wir essen Jesu Leib und trinken sein Blut, aber was bedeutet das? Im Blut ist das Leben (3. Mo. 17, 11; 1. Mo. 9, 4), hebräisch „nephesh“, das auch Seele bedeutet. Wenn wir Jesu Blut trinken, dann nehmen wir damit sein Leben und seine Seele in uns auf. Jesus sagte von sich: „Ich bin das Brot des Lebens… Wenn jemand von diesem Brot ißt, so wird er leben in Ewigkeit… Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag… Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.“ (Joh. 6, 48–56)

 

Kann uns das Abendmahl schaden?

Die wohlhabenden Korinther verachteten und demütigten ihre armen Glaubensgeschwister (1. Kor. 11, 21+22+33), weswegen es zu Krankheit und Tod kam (V. 30). Das Mahl wurde also unwürdig eingenommen (V. 27); sie handelten unwürdig, obwohl sie selbst durch den Glauben an Jesus durchaus würdig waren. Sie handelten insofern unwürdig, daß sie den Leib Jesu nicht richtig unterschieden (V. 29); also ihre Glaubensgeschwister nicht wie Brüder und Schwestern liebten, sondern wie Ungläubige behandelten. Hiermit verstießen sie gegen Jesu Gebot, sich untereinander zu lieben (Joh. 13, 34).

Wir brauchen also keine Furcht davor zu haben, daß wir unwürdig sein könnten, wenn wir uns prüfen (V. 28); denn durch den Glauben an das Erlösungswerk Jesu sind wir immer würdig und ein Tempel des Heiligen Geistes (1. Kor. 6, 19).

 

Wie häufig sollten wir das Mahl feiern?

Aufgrund von „sooft“ in 1. Kor. 11, 25+26 folgt, daß wir das Mahl mehrmals feiern sollten. Beim genauen Studium von 1. Kor. 11, 18–34 kann man schlußfolgern, daß die Korinther grundsätzlich bei jedem ihrer Gottesdienste das Abendmahl feierten. Ich möchte dazu ermuntern, Gott zu fragen, es vielleicht häufiger zu feiern, eventuell auch öfters im familiären Kreis.

 

Welches Brot sollten wir verwenden?

Das Passahfest ist das Fest der ungesäuerten Brote. Bei diesem durfte keinerlei gesäuertes Brot gegessen werden. Sauerteig steht für etwas Sündiges (Mt. 16, 6+12; Mk. 8, 15; Lk. 12, 1; Gal. 5, 9; 3. Mo. 2, 11). Das Brot ist Jesu Leib, vollkommen ohne Sünde. Somit sollten wir zum Abendmahl nur ungesäuertes und ohne Hefe gebackenes Brot essen, also zum Beispiel Matzen.

 

Ergänzende Gedanken

Es gibt nicht viel, was Christen zusätzlich zum Lobpreis und zur Anbetung Gottes aktiv mit ihrem Körper tun sollen: Taufen (Apg. 2, 38), Kranken die Hände auflegen (Mk. 16, 18) und sie mit Öl salben (Jak. 5, 14) – und auch das Abendmahl feiern.

Melchisedek brachte Abram Brot und Wein (1. Mo. 14, 18–20). – Ein Schatten des Abendmahls.

Im Psalm 23 heißt es „Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.“ – Am Tisch Jesu kann der Feind uns nichts anhaben.

Das erste Wunder Jesu, die Verwandlung von Wasser in Wein, geschah während einer Hochzeit in Kana (Joh. 2, 1–11), also bei einem Festmahl, bei dem ein Ehebündnis gefeiert wurde. – Beim Abendmahl feiern wir den Neuen Bund.

Die Emmaus-Jünger erkannten Jesus zunächst nicht, sondern erst beim Brotbrechen (Lk. 24, 13–35). – Jesus möchte sich auch uns beim Brechen des Brotes offenbaren, beim Essen seines Leibes.

Später aß und trank Jesus mit seinen Jüngern (Lk. 24, 36–43; Apg. 10, 41). – Das Essen mit dem auferstandenen Jesus hat eine wichtige Bedeutung. Wenn wir zu zweit oder zu dritt in Jesu Namen versammelt sind, ist er in unserer Mitte (Mt. 18, 20).

 

Dieses ist eine Kurzfassung; der ausführliche Aufsatz ist hier.

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